Donnerstag, 27. September 2012

Die Übergroße Lady

Vor einer Woche, also am 20.09.2012 hab ich mich mit meiner Mitbewohnerin in die o2 World Berlin gewagt. Warum? Weil die Nachwuchskönigin des Pop zur Audienz gerufen hat.

Ob ich mir die Karte gekauft hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Ob ich mich trotzdem doppelt und dreifach freue, dass ich zwei Karten umsonst bekommen habe? Auf jeden Fall!

Für jeden von euch, der auch da war: das werden wir nie vergessen!
Für jeden von euch, der nicht da war: Shame on you! Oder viel besser: Ihr habt dermaßen was verpasst!

Mein erstes Highlight: Lisa (also meine Mitbewohnerin) und ich kommen ca. 17:30 vor der Halle an. Um 19:30 sollte es losgehen, da wollten wir rechtzeitig da sein. Wir wundern uns schon, warum kaum eine Sau vor der Halle steht und kreischt, da kommt plötzlich ein Security-Futzi an und fragt uns, ob wir und 35 andere noch in den Monsterpit, einen abgesperrten Bereich direkt vor der Bühne, wollen. - Also ich versteh’ die Frage nicht. Von 450 zulässigen little monsters im Pit waren wir Nr. 441 und 442. Glück gehabt :) Und als wir dann an den very special Eingang geführt wurden, sahen wir auch die wartenden und kreischenden Fans. Puh, und wir dachten, wir wären die Einzigen, die zum Gaga Konzert gehen.

Also Bändchen abgestaubt, Jacke abgegeben und ab in den Monsterpit. Bei 450 Leuten muss man sich auch da einen guten Platz sichern :)

Mein zweites Highlight war dann die Vorband. The Darkness. Muss ich mehr sagen!? Ich glaube nicht. Ich hatte die Jungs aus UK bereits auf dem ‘Haltestelle Woodstock Festival’ in Polen gesehen und war hin und weg.

Die vier kommen auf die Bühne und rocken einfach nur. Auch wenn meiner Meinung nach ZU WENIGE little monsters richtig mitgerissen wurden, haben Lisa und ich unsere eigene kleine Party vor der Bühne gefeiert, gepogt und gesprungen, was das Zeug hielt.

Dann letzte Zugabe von The Darkness und es wurde dunkel in der Halle. Nach uuuuunzähligen Wiederholungen ihres Parfumwerbespots (zum Parfum später mehr)  geht es dann los.
Der Vorhang fällt.
Riesies Gejohle in der Halle und Lady Gaga herself kommt reingeritten auf einem mechanischen, von Tänzern getragenen Pferd. Mystisch mit Maske und Riesenkopfgerüst. Aber stimmgewaltig. Und wie.



Selbst, wenn ich mich jetzt nicht zu den größten Gaga Fans der Welt zähle, konnte ich doch fast jeden Song mitsingen. Geiles Gefühl. Vor allem bei ‘Born this Way’ bekommt man eine krasse Gänsehaut, wenn 15.000 Menschen singen, sie seien eben so geboren worden.


Absoluter emotionaler Höhepunkt war die Piano-Version von ‘Hair’. Da hatte ich so viel Pipi in den Augen, dass nach 30 Sekunden sämtliche Dämme brachen und ich hemmungslos losschluchzen musste. Der Song kam mir, obwohl es die erste Promo-Single ihres Albums ‘Born This Way’ war, so gar nicht bekannt vor. Natürlich hört man dann erstmal genauer hin und lässt alles auf sich wirken. Unglaublich bewegender Text, unglaubliche Interpretin. Die gute Lady Gaga hat in diesem Moment die komplette Arena ‘abhgeholt’.

Und abgesehenvon diesen kleinen magischen Momenten überzeugt diese kleine Lady mit Stimme, tänzerischem Können und einer Bühnenshow, die eine Mischung aus Katy-Perry-Regenbogenglitzer und Rammstein-Hardcore ist. WOW!

Letztendlich kann ich sagen, dass der ‘Born This Way Ball’ mit Abstand das geilste und unvergesslichste Konzert war, auf dem ich jemals gewesen bin.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, seht sie euch an, diese Show mit der kleinen Lady mit dem riesigen Herzen.

P.S.: Das Parfum habe ich zu den Konzerttickets noch obendrauf bekommen. 100 ml Eau de Parfum. Es riecht wahnsinnig gut. Überraschend gut, weil ich diversen Foren schon die übelsten Schimpftiraden gelesen habe. Wenn ihr euch das nicht leisten wollt ( ca. 70 Euro), dann geht wenigstens mal zur Parfümerie eures Vertrauens und schnuppert zum Test daran!

Freitag, 14. September 2012

Die Sache mit den Shades of Grey

Heute habe ich in der S-Bahn drei Frauen verschiedenster Altersstufen mit dem neuen Shades of Grey Buch in der Hand gesehen. Ich selbst habe es noch nicht gelesen. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern viel mehr, weil mein knapp bemessenes Budget erleichtert aufatmet, wenn meine hochverehrte Mitbewohnerin die zwei bisher in Deutschland erschienenen Romane im Regal zu stehen hat. Ich warte sozusagen nur noch auf ihre Freigabe.

Dass eine 15-jährige sich dieses Buch zugelegt hat und sich kichernd darüber beugt in der Hoffnung, niemand würde es entdecken, schiebe ich jetzt mal auf ihre pubertäre Neugier gemischt mit einer großen Portion ernsthaftem Interesse an Sexualität. Immerhin muss man sich ja mit den Freundinnen in der Hofpause über den neuesten Bestseller unterhalten können. Und wenn gerade kein neues Bis(s) Buch auf dem Markt umherschwirrt, studiert man voller Wissensdurst die ‘Erwachsenenliteratur’. Verständlich, wenn auf für mich etwas befremdlich.

Bei der Mittzwanzigerin ist es wohl zum Einen der it-Faktor des Schmuddelromans, der sie dazu getrieben hat, knapp 20 Euro für SM-Erlebnisse einer jungen Studentin auszugeben. Oder sie ist Bloggerin und will über das Buch schreiben. (Sicher!). Zum Anderen hat sie es aber sicherlich auch mitgenommen, um sich Anregungen zu holen. Um ihrem Liebsten zu Hause zu beweisen, dass sie ein ganz wildes Kätzchen ist. (Klappt ganz bestimmt!)

Die Endfünfzigerin hingegen versinkt beim Lesen förmlich in der Geschichtte. Man kann es ihren schelmisch strahlenden Augen beim Umblättern ansehen. Es ist, als wäre das Buch nur für sie geschrieben worden. Als würde sie sagen: Danke Frau James für dieses kleine Stück aus meiner Vergangenheit. Sie sieht aus wie die ältere Variante der Protagonistin. Ich konnte meine Blicke kaum von ihr abwenden. Nicht, weil sie so attraktiv war, sonder weil sie beim Lesen eben so aussah, wie sich jeder Autor seine Leser auszusehen wünscht. Glücklich, ganz tief versunken und höchstwahrscheinlich eine der ersten Käuferinnen des nächsten Teils der Reihe.

Faszinierend, wie ein so kontroverses Buch die Massen in seinen Bann zieht. Und vor Allem faszinierend, wie viele verschiedene Menschen ihre Neugierde über ihr Schamgefühl dem Buchverkäufer gegenüber siegen lassen. Ich könnte wetten, es gibt auch einige Männer, die sich den Schinken heimlich bei amazon.de bestellt und dann verschlungen haben.

Seit Charlotte Roche gehört es eben zum guten Ton, versaute Büchlein mit seichter Story im Hintergrund und mehr oder weniger weltbewegenden Moralen zu veröffentlichen, sich dafür feiern zu lassen und dann sang- und klanglos in der Versenkung zu verschwinden um Jahre später vielleicht noch ein zwei andere ‘Skandal’-Bücher zu schreiben.

Sollen sie doch machen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es für mich noch einen weiteren Grund, Shades of Grey noch nicht gelesen zu haben. Mein Unterbewusstsein weigert sich vehement dagegen, einen Sebastian Fitzek beiseite zu legen um sich dann mit voller Aufmerksamkeit einem Buch zu widmen, bei dem weder Inhalt noch Schreibstil für mich ansprechend sind, nur, um dann darüber reden zu können.

Aber wie ich mich kenne, wird auch meine äußerst ausgeprägte Neugier mich bald den Fitzek ablegen lassen und mich an Lisas Bücherregal treiben. Und wenn es nur ist, um darüber reden zu können, dann ist es so. Verdammt, immer dieser Gruppenzwang ;)

Freitag, 7. September 2012

Aller Anfang und so...


Gerade frisch in den Zwanzigern angekommen, in Berlin gelandet und viel zu sagen? Ja. Ja. Und JA!

Aber bevor ich einfach loslege, eine kleine Einführung ;)

Julia, 20

'Wie bist du eigentlich zum Bloggen gekommen?', fragen die Leute immer wieder. 'Weil ich jemanden kannte, der jemanden kannte, der mal irgendwann 'nen Blog geschrieben hat.', sagt man dann.

Vielleicht schreibe ich, weil ich so viel zu sagen habe. Oder ich schreibe, weil ich Anderen nicht so viel zu sagen habe und es stattdessen hier tue. Oder ich glaube, dass die Welt es verdient hat, zu wissen, was bei mir so abgeht. Oder ich will eine Rückmeldung auf den ganzen Mist, den ich mache, um mich nicht ganz so mistig zu fühlen.

Letzten Endes ist der Grund, aus dem ich schreibe, doch ganz egal. Wichtig ist, dass ich schreibe und was ich schreibe. Und dass ich mit dem Herzen und nicht nur mit den Händen schreibe. Und wichtig sind die Menschen, über die ich schreibe, die sich in mein Leben schleichen und es so interessant machen, dass ich mir nicht verkneifen kann, darüber zu schreiben.

Hier also mein erster richtiger Post. Die Blogidee wächst schon eine ganze Weile auf meinem Mist. Aber zur letzten Fashion Week kam so viel Düngemittel dazu, dass ich mir ein Herz gefasst habe und all meine Gedanken in das weltweite Netz hinausposaunen wollte.

Ich bin 20, in der Blüte meiner Jugend und hin- und her gerissen zwischen Hipster-Hass und -Liebe. Sollte mein neuer Stoffbeutel eher Vintage oder Retro sein!? Undercut oder Hippie-Langhaar-Frise? Converse oder Keds? Hose oder Rock? Blazer oder Lederjacke? Ouh verdammt, also ums kurzum zu sagen: meine Selbstfindungsphase ist noch nicht so richtig abgeschlossen. Muss sie ja auch nicht. Mit 18 nach Berlin gezogen um zu studieren, hab ich mich in eine Stadt verliebt, und bin seit dem hier hängen geblieben.

Hier werden demnächst dann  jede Menge kleine und große Kommentare, Artikel, Fotos und allerlei lustige Geschichten folgen.

Worum es gehen wird? Keine Ahnung. Mode? Wahrscheinlich. Musik? Ich denke doch. Kleine Lebenskrisen? Aber Hallo!

Bis dahin erstmal auf bald!

Eure Juli