Freitag, 28. Dezember 2012

Verurteilt zu einem Drink

Freitag, den 15.12. war es mal wieder so weit. Juraparty. Das heißt, die mit Abstand beste Studentenparty in Berlin. Absolut empfehlenswert.

Die juristische Fakultät der Humboldt Uni öffnet dann allen feierwütigen Studenten ihre ehrwürdigen Türen und lädt ein zur fettesten Fete des Semesters.

Hier eine kleine Kostprobe meiner Einladung an ein paar Freunde:
"Die Juraparty, die ist klasse, da rockt die ganze Masse. Alkohol zu kleinen Preisen, das bringt Deinen Kopf zum Kreisen. Vorgetrunken wird bei uns in der WG, also stapf' jetzt schnell durch den Schnee! (...) Der Eintritt beträgt 5 Euronen, die sich wirklich lohnen."

Dem Ruf gefolgt sind dann die üblichen Verdächtigen und haben mit mir etwas Flying Hirsch und für den Weg noch ne Flasche Wein geköpft und schnuppdiwupp standen wir vor der Fakultät. (Wenn als Startzeit 22:00 Uhr festgesetzt ist, dann seid 21:45 Uhr da, wenn ihr keine Karten aus dem Vorverkauf habt und im Voraus schon 600 Stück verscherbelt wurden)

Kaum drin, gab's erstmal von 'nem Kumpel eine Runde Shots (1€ das Stück, also verurteilt uns nicht). Sagen wir's mal so, es war nicht der letzte ;)

Und ganz im Ernst, die niedrigen Getränkepreise kommen gerade viele umzugskostengeplagten Studentinnen (also mir) sehr zugute.

Haben uns halb tot getanzt, Scherben in die Schuhe eingetreten, wurden von Kippen gestreift und verbrannt, haben auf dem Nachhauseweg David-Hasselhoff-mäßig Cheeseburger gegessen und sind komplett hinüber auf der Couch weggeratzt.

Aber keine von uns würde auf die Idee kommen, die nächste Juraparty zu schwänzen. Denn wer diese Party sausen lässt, hat was verpasst.

PS: Auch wenn es auf dem Foto ein Wenig danach aussieht: ich bin nicht nuuuuuur am Feiern. Nur meistens. So oft wie möglich :D

Erstmal auf bald

Eure Juli

Dienstag, 11. Dezember 2012

Tapetenwechsel

...und das im wahrsten Sinne des Wortes! Meine Mitbewohnerin Lisa und ich haben uns entschlossen, der Ära Super-Mädels-Party-WG ein Ende zu setzen. :'(



Nun blieben mir folgende Alternativen:
1. Wohnung behalten und neuen Mitbewohner suchen. Ähm, eher nicht. Ich fand es ja schon manchmal schwer, mich mit Lisa zu arrangieren und das, obwohl wir uns schon ewig kennen. Was soll das nur werden, wenn jemand komplett fremdes hier einzieht!? --> vielleicht gibt's ja noch eine andere Möglichkeit ...
2. Andere WG suchen und dort einziehen: prinzipiell gleiches Problem wie bei 1. nur, dass noch die WG-Suche an sich, die in Berlin dermaßen strapaziös ist, hinzu käme. --> NOOOOOT!
und 3. Eigene neue Wohnung, ganz für mich allein: Ohja. Einziger Haken dabei ist das Geld. In Berlin eine günstige und gute 1-Raum-Wohnung zu finden ist fast genau so leicht, wie ein Date mit Channing Tatum zu bekommen. Die Chancen nähern sich dem Nullpunkt an, genau!

Aber aus irgendeinem Grund, der sich mir noch nicht so ganz erschlossen hat, habe ich den Channing Tatum unter den Single-Wohnungen in Berlin gefunden und konnte ihn zu einem Date überreden. HA! Eiskalt die Mathematik (und alle Mitmietinteressenten) ausgetrickst :P
Das ging alles ruckizucki, ehrlich. Hab die Anzeige im Internet gefunden, am gleichen Tag den Noch-Mieter angerufen und die Wohnung besichtigt und am nächsten Morgen sämtliche Unterlagen bei der Vermietung abgegeben. Traurig aber wahr: wer zuerst kommt, malt zuerst!

Heute hab ich den Mietvertrag für diese super heiße Wohnung unterschrieben. Es ist also amtlich.
Komisch fühlt es sich trotzdem an, wenn man die ersten 2 Jahre abseits von zu Hause in einer wundervollen Wohnung mit einer wundervollen Freundin verbracht hat und mir nichts, dir nichts Unmengen von Veränderungen vor dir stehen.

Die neue Wohnung will hergerichtet werden, die Wände wollen gestrichen werden, Möbel wollen gekauft werden, die alte Wohnung will besichtigt werden (immerhin ist es ja ne konkurrenzlos geile Bude) und und und... Die Liste nimmt einfach kein Ende. Aber irgendwo da ganz hinten am Horizont wird sich ein Lichtblick zeigen. Und sobald es die ersten Fotos der neuen Wohnung gibt, werden sie hier natürlich hochgeladen :9

Bis dahin erstmal auf bald
eure Juli

Sonntag, 18. November 2012

Monster und so

Am 31.10. ist ja bekanntlich Halloween. Hier in Berlin steigt die größte Indoor Party in der Kulturbrauerei. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Da stellt sich dann nur die Frage: Als was zur Hölle verkleide ich mich nur??? Um mir die bemitleidenswerte Situation vom letzten Jahr zu ersparen (Ich ging als Polizistin und war NICHT die Einzige!), wollte ich etwas Individuelles. Etwas Besonderes.

Vielleicht auch ein Kostüm, das nicht unbedingt wie ein Karnevalskostüm, sondern einfach nur gruselig aussieht. Ja.

Das könnte was werden, dachte ich mir. Also alte, durchgewetzte Hose zerschnippelt, Bluse und Blazer an, Melone auf den Kopf und eine Menge Wunden aufs Gesicht zaubern. Nur wie stell ich das nun schon wieder an, ohne mich für die Maskenbildnerausrüstung in Unkosten zu stürzen!?



Eine meiner Freundinnen hatte da was  im Fernsehen gesehen, Gummibärchen sollten wohl genauso gut zu modellieren und zu bemalen sein, wie eine teure Maskenmasse. Einen Versuch war es allemal wert. Also Gummitiere mit einem Schluck Wasser in die Mikrowelle (wirklich nur für 10 Sekunden, sonst werden sie zu flüssig!) und dann auf die gewünschte Stelle auftragen. Mit dem Fön leicht antrocknen und anmalen. Sieht wirklich super eklig und echt aus (ich hatte es erst einmal auf der Hand ausprobiert und für gut befunden).









Letztendlich haben wir uns alle bei mir in der WG gegenseitig bemalt und sind dann zur Kulte gestartet. Dort waren auch noch Studenten von einer Maskenbildnerschule. Und als wären wir noch nicht genug entstellt, mussten wir da hin stürzen und uns jeder einzeln sagen lassen, wie toll die Idee mit dem Gummibärchen ist. Yay :) Die Gute hat uns alle noch etwas 'verfeinert' und dann auf die anderen Partywütigen losgelassen.
Abgesehen davon, dass es eben die Kulturbrauerei mit den üblichen Verdächtigen war, eine super Party. Gefühlt tausend DJs, fünfzig Floors und überwältigend viele Monster, Mumien, Vampire und Schwerstverletzte. Wer also nächstes Jahr auf ne super große Breitbandhalloweenparty gehen will, sollte sich die Kulte nicht entgehen lassen!


P.S.: Halloween eignet sich nicht unbedingt zum Flirten. Irgendwie sieht da kein Typ so richtig schnuckelig aus ;)

Bis dahin erstmal auf bald!
Eure Juli

Sonntag, 7. Oktober 2012

Weiße Socken

Findet ihr, dass weiße Socken ein Fashion No Go sind? Oder denkt ihr, sie haben eine ernste Daseinsberechtigung?



Dieser Frage musste ich mich am Samstag stellen. Oder besser gesagt wir. Lisa (meine Mitbewohnerin, Partybegleiterin, Trösterin oder einfach beste Freundin für die, die es noch nicht wussten) und ich haben mega kurzfristig zwei Tickets für die 'Weiße Socken Party' von Dash im Berliner e-Werk bekommen. Ehrlich gesagt, war ich ein klein Wenig skeptisch bezüglich des Mottos, aber man ist ja offen für alles.


Außerdem lockten ein 'bestes-Outfit-Contest', ein 'Schlidder-Wettbewerb' und eine Fotobox.




Also rein ins Weiße Socken Outfit und hin zum e-Werk. Kaum da angekommen, konnten wir unsere Jacken UND Schuhe an der Garderobe abgeben, bekamen weiße Dash Socken und wurden einen orangen Teppich entlang zur Location geführt. Aber erst einmal ein Foto vor der Fotowand um unsere Outfits festzuhalten. 



Weil ich mir nicht ganz sicher war, was für Socken mich wohl erwarten würden, hab ich von zu Hause noch schnell zwei schwarze Schleifenbänder eingepackt und vor Ort gleich umgebunden. zum Glück, denn die waren es, die mir später am Abend einen winzigen ruhmreichen Moment einbrachten. (Dazu später mehr!)


Drinnen angekommen stürmen wir also erstmal an den Fotoautomaten, in dem man ganz klassisch eine Fotostrecke von vier Bildern schießen lassen und dann mit nach Hause nehmen kann. Nein, es ist nicht bei dieser einen Fotosession geblieben. Und ja, man kann anhand der Bilder unseren Alkoholpegel erkennen ;)


Die Tanzfläche war todesleer. Wir waren wirklich schon kurz davor, uns ganz schnell wieder zu verdrücken. Aber irgendwie hat uns irgendwas vom Gehen abgehalten. Zum Glück!

Denn nachdem wir erstmal beim Schliddern gute Laune bekommen UND verbreitet haben, lief eigentlich alles wie am Schnürchen:

Eine Erna aus der Jury kam auf uns zu und meinte, wir sollen bitte die nächste Zeit in der Nähe der Bühne bleiben, uns erwarte bald eine kleine Überraschung. Dann stolpert Jochen Schropp auf uns zu und fragt nach meinem Namen und 5 Minuten später werden wir von dem Guten auf die Bühne gebeten und werden für unsere 'beste weiße Socken Outfits' ausgezeichnet. Der Preis? Dash Waschmittel, Socken, eine Metallbox und das mit Abstand beste: ein VIP-Bändchen. Das heißt dann wohl Getränke und Snacks für umme, Was will man mehr!? 


Warum ausgerechnet wir? Tja, die Schleifchen haben's gebracht! Ich hab mir eben Gedanken gemacht und das ist doch wohl voll in Ordnung, wenn man auf eine Party mit absolut unberechenbarem Motto geht!? Das hab ich dem guten Herrn Schropp dann auch erzählt, als er mich gefragt hat, wie ich zu dem Outfit gekommen bin. Es stellte sich übrigens heraus, dass Lisa und ich die einzigen (Wahl-)Friedrichshainer auf der ganzen Fete waren. Leute, warum lasst ihr euch sowas entgehen??? 



Die Party konnte dann einfach nur noch Bombe werden. Nach dem ein oder anderen Getränk und dem kurzen Moment des Ruhms lernt man plötzlich unglaublich nette Leute kennen, macht ein Jubelbild mit Herrn Schropp und steigt in den Fotoautomaten mit den verrücktesten Leuten der Stadt. Blogger, Fotografen, Unternehmer, alle tanzen bis in die Morgenstunden zu Beats der MTV-Hauptstadtclub-DJs und werden aus dem e-Werk 'gefegt'.

FAZIT: Geiles Motto, aber VIIIIIIIEEEEEEEEL zu wenig Promo gemacht. Schade, dass die absolut geile Location dadurch nicht annähernd gefüllt wurde. Aber wenn ihr's mit der Vermarktung etwas besser macht, könnte eure Party das Gesprächsthema des Jahres werden, wenn ihr 'ne Weiße Socken Party draus macht. Und ladet mich gefälligst ein! ;)


Erstmal auf bald!


Eure Juli

Donnerstag, 27. September 2012

Die Übergroße Lady

Vor einer Woche, also am 20.09.2012 hab ich mich mit meiner Mitbewohnerin in die o2 World Berlin gewagt. Warum? Weil die Nachwuchskönigin des Pop zur Audienz gerufen hat.

Ob ich mir die Karte gekauft hätte? Nein, wahrscheinlich nicht. Ob ich mich trotzdem doppelt und dreifach freue, dass ich zwei Karten umsonst bekommen habe? Auf jeden Fall!

Für jeden von euch, der auch da war: das werden wir nie vergessen!
Für jeden von euch, der nicht da war: Shame on you! Oder viel besser: Ihr habt dermaßen was verpasst!

Mein erstes Highlight: Lisa (also meine Mitbewohnerin) und ich kommen ca. 17:30 vor der Halle an. Um 19:30 sollte es losgehen, da wollten wir rechtzeitig da sein. Wir wundern uns schon, warum kaum eine Sau vor der Halle steht und kreischt, da kommt plötzlich ein Security-Futzi an und fragt uns, ob wir und 35 andere noch in den Monsterpit, einen abgesperrten Bereich direkt vor der Bühne, wollen. - Also ich versteh’ die Frage nicht. Von 450 zulässigen little monsters im Pit waren wir Nr. 441 und 442. Glück gehabt :) Und als wir dann an den very special Eingang geführt wurden, sahen wir auch die wartenden und kreischenden Fans. Puh, und wir dachten, wir wären die Einzigen, die zum Gaga Konzert gehen.

Also Bändchen abgestaubt, Jacke abgegeben und ab in den Monsterpit. Bei 450 Leuten muss man sich auch da einen guten Platz sichern :)

Mein zweites Highlight war dann die Vorband. The Darkness. Muss ich mehr sagen!? Ich glaube nicht. Ich hatte die Jungs aus UK bereits auf dem ‘Haltestelle Woodstock Festival’ in Polen gesehen und war hin und weg.

Die vier kommen auf die Bühne und rocken einfach nur. Auch wenn meiner Meinung nach ZU WENIGE little monsters richtig mitgerissen wurden, haben Lisa und ich unsere eigene kleine Party vor der Bühne gefeiert, gepogt und gesprungen, was das Zeug hielt.

Dann letzte Zugabe von The Darkness und es wurde dunkel in der Halle. Nach uuuuunzähligen Wiederholungen ihres Parfumwerbespots (zum Parfum später mehr)  geht es dann los.
Der Vorhang fällt.
Riesies Gejohle in der Halle und Lady Gaga herself kommt reingeritten auf einem mechanischen, von Tänzern getragenen Pferd. Mystisch mit Maske und Riesenkopfgerüst. Aber stimmgewaltig. Und wie.



Selbst, wenn ich mich jetzt nicht zu den größten Gaga Fans der Welt zähle, konnte ich doch fast jeden Song mitsingen. Geiles Gefühl. Vor allem bei ‘Born this Way’ bekommt man eine krasse Gänsehaut, wenn 15.000 Menschen singen, sie seien eben so geboren worden.


Absoluter emotionaler Höhepunkt war die Piano-Version von ‘Hair’. Da hatte ich so viel Pipi in den Augen, dass nach 30 Sekunden sämtliche Dämme brachen und ich hemmungslos losschluchzen musste. Der Song kam mir, obwohl es die erste Promo-Single ihres Albums ‘Born This Way’ war, so gar nicht bekannt vor. Natürlich hört man dann erstmal genauer hin und lässt alles auf sich wirken. Unglaublich bewegender Text, unglaubliche Interpretin. Die gute Lady Gaga hat in diesem Moment die komplette Arena ‘abhgeholt’.

Und abgesehenvon diesen kleinen magischen Momenten überzeugt diese kleine Lady mit Stimme, tänzerischem Können und einer Bühnenshow, die eine Mischung aus Katy-Perry-Regenbogenglitzer und Rammstein-Hardcore ist. WOW!

Letztendlich kann ich sagen, dass der ‘Born This Way Ball’ mit Abstand das geilste und unvergesslichste Konzert war, auf dem ich jemals gewesen bin.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, seht sie euch an, diese Show mit der kleinen Lady mit dem riesigen Herzen.

P.S.: Das Parfum habe ich zu den Konzerttickets noch obendrauf bekommen. 100 ml Eau de Parfum. Es riecht wahnsinnig gut. Überraschend gut, weil ich diversen Foren schon die übelsten Schimpftiraden gelesen habe. Wenn ihr euch das nicht leisten wollt ( ca. 70 Euro), dann geht wenigstens mal zur Parfümerie eures Vertrauens und schnuppert zum Test daran!

Freitag, 14. September 2012

Die Sache mit den Shades of Grey

Heute habe ich in der S-Bahn drei Frauen verschiedenster Altersstufen mit dem neuen Shades of Grey Buch in der Hand gesehen. Ich selbst habe es noch nicht gelesen. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern viel mehr, weil mein knapp bemessenes Budget erleichtert aufatmet, wenn meine hochverehrte Mitbewohnerin die zwei bisher in Deutschland erschienenen Romane im Regal zu stehen hat. Ich warte sozusagen nur noch auf ihre Freigabe.

Dass eine 15-jährige sich dieses Buch zugelegt hat und sich kichernd darüber beugt in der Hoffnung, niemand würde es entdecken, schiebe ich jetzt mal auf ihre pubertäre Neugier gemischt mit einer großen Portion ernsthaftem Interesse an Sexualität. Immerhin muss man sich ja mit den Freundinnen in der Hofpause über den neuesten Bestseller unterhalten können. Und wenn gerade kein neues Bis(s) Buch auf dem Markt umherschwirrt, studiert man voller Wissensdurst die ‘Erwachsenenliteratur’. Verständlich, wenn auf für mich etwas befremdlich.

Bei der Mittzwanzigerin ist es wohl zum Einen der it-Faktor des Schmuddelromans, der sie dazu getrieben hat, knapp 20 Euro für SM-Erlebnisse einer jungen Studentin auszugeben. Oder sie ist Bloggerin und will über das Buch schreiben. (Sicher!). Zum Anderen hat sie es aber sicherlich auch mitgenommen, um sich Anregungen zu holen. Um ihrem Liebsten zu Hause zu beweisen, dass sie ein ganz wildes Kätzchen ist. (Klappt ganz bestimmt!)

Die Endfünfzigerin hingegen versinkt beim Lesen förmlich in der Geschichtte. Man kann es ihren schelmisch strahlenden Augen beim Umblättern ansehen. Es ist, als wäre das Buch nur für sie geschrieben worden. Als würde sie sagen: Danke Frau James für dieses kleine Stück aus meiner Vergangenheit. Sie sieht aus wie die ältere Variante der Protagonistin. Ich konnte meine Blicke kaum von ihr abwenden. Nicht, weil sie so attraktiv war, sonder weil sie beim Lesen eben so aussah, wie sich jeder Autor seine Leser auszusehen wünscht. Glücklich, ganz tief versunken und höchstwahrscheinlich eine der ersten Käuferinnen des nächsten Teils der Reihe.

Faszinierend, wie ein so kontroverses Buch die Massen in seinen Bann zieht. Und vor Allem faszinierend, wie viele verschiedene Menschen ihre Neugierde über ihr Schamgefühl dem Buchverkäufer gegenüber siegen lassen. Ich könnte wetten, es gibt auch einige Männer, die sich den Schinken heimlich bei amazon.de bestellt und dann verschlungen haben.

Seit Charlotte Roche gehört es eben zum guten Ton, versaute Büchlein mit seichter Story im Hintergrund und mehr oder weniger weltbewegenden Moralen zu veröffentlichen, sich dafür feiern zu lassen und dann sang- und klanglos in der Versenkung zu verschwinden um Jahre später vielleicht noch ein zwei andere ‘Skandal’-Bücher zu schreiben.

Sollen sie doch machen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, gibt es für mich noch einen weiteren Grund, Shades of Grey noch nicht gelesen zu haben. Mein Unterbewusstsein weigert sich vehement dagegen, einen Sebastian Fitzek beiseite zu legen um sich dann mit voller Aufmerksamkeit einem Buch zu widmen, bei dem weder Inhalt noch Schreibstil für mich ansprechend sind, nur, um dann darüber reden zu können.

Aber wie ich mich kenne, wird auch meine äußerst ausgeprägte Neugier mich bald den Fitzek ablegen lassen und mich an Lisas Bücherregal treiben. Und wenn es nur ist, um darüber reden zu können, dann ist es so. Verdammt, immer dieser Gruppenzwang ;)

Freitag, 7. September 2012

Aller Anfang und so...


Gerade frisch in den Zwanzigern angekommen, in Berlin gelandet und viel zu sagen? Ja. Ja. Und JA!

Aber bevor ich einfach loslege, eine kleine Einführung ;)

Julia, 20

'Wie bist du eigentlich zum Bloggen gekommen?', fragen die Leute immer wieder. 'Weil ich jemanden kannte, der jemanden kannte, der mal irgendwann 'nen Blog geschrieben hat.', sagt man dann.

Vielleicht schreibe ich, weil ich so viel zu sagen habe. Oder ich schreibe, weil ich Anderen nicht so viel zu sagen habe und es stattdessen hier tue. Oder ich glaube, dass die Welt es verdient hat, zu wissen, was bei mir so abgeht. Oder ich will eine Rückmeldung auf den ganzen Mist, den ich mache, um mich nicht ganz so mistig zu fühlen.

Letzten Endes ist der Grund, aus dem ich schreibe, doch ganz egal. Wichtig ist, dass ich schreibe und was ich schreibe. Und dass ich mit dem Herzen und nicht nur mit den Händen schreibe. Und wichtig sind die Menschen, über die ich schreibe, die sich in mein Leben schleichen und es so interessant machen, dass ich mir nicht verkneifen kann, darüber zu schreiben.

Hier also mein erster richtiger Post. Die Blogidee wächst schon eine ganze Weile auf meinem Mist. Aber zur letzten Fashion Week kam so viel Düngemittel dazu, dass ich mir ein Herz gefasst habe und all meine Gedanken in das weltweite Netz hinausposaunen wollte.

Ich bin 20, in der Blüte meiner Jugend und hin- und her gerissen zwischen Hipster-Hass und -Liebe. Sollte mein neuer Stoffbeutel eher Vintage oder Retro sein!? Undercut oder Hippie-Langhaar-Frise? Converse oder Keds? Hose oder Rock? Blazer oder Lederjacke? Ouh verdammt, also ums kurzum zu sagen: meine Selbstfindungsphase ist noch nicht so richtig abgeschlossen. Muss sie ja auch nicht. Mit 18 nach Berlin gezogen um zu studieren, hab ich mich in eine Stadt verliebt, und bin seit dem hier hängen geblieben.

Hier werden demnächst dann  jede Menge kleine und große Kommentare, Artikel, Fotos und allerlei lustige Geschichten folgen.

Worum es gehen wird? Keine Ahnung. Mode? Wahrscheinlich. Musik? Ich denke doch. Kleine Lebenskrisen? Aber Hallo!

Bis dahin erstmal auf bald!

Eure Juli